„Laden und Genießen“ lautet das Motto

ARNSTEIN(JM): Endlich ist es soweit: Die erste Schnellladesäule für Elektroautos wurde letzte Woche durch die Arnsteiner Bürger-Energie-Genossenschaft in Betrieb genommen. Die Ladesäule steht auf dem Hofriedplatz, den meisten Bürgern als „REWE-Parkplatz“ geläufig.

Es handelt sich um eine 150 kW-Ladesäule der Fa. ALPITRONIC, den zur Zeit bei Elektro-Autofahrern beliebtesten Ladesäulen, da sie sich durch eine einfache Bedienung und durch einen störungsfreien Betrieb auszeichnen. Die Ladesäule verfügt über zwei Ladekabel, auch Ladepunkte genannt, d.h. es können gleichzeitig zwei E-Autos geladen werden. Die Ladedauer ist stark abhängig vom E-Auto selbst und dessen Batteriekapazität. In ca. einer Stunde sind die meisten Autos wieder zu 80% vollgeladen.

Die Arnsteiner Bürger-Energie hatte im Frühjahr letzten Jahres einen Förderantrag beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr gestellt. Dieser Antrag wurde ein Jahr später, im Frühjahr 2022, genehmigt. 65% der Kosten werden durch das Bundesministerium übernommen. Nun konnte es losgehen mit der Umsetzung. Allerdings betragen die Wartezeiten für Schnellladesäulen aktuell bis zu einem Jahr und man stellte sich schon darauf ein, erst in 2023 eine Ladesäule errichten zu können. Doch dann ergab sich ein glücklicher Zufall: Jemand stornierte seine Bestellung und die Genossenschaft griff sofort zu. Das Bauunternehmen Martin Fischer aus Arnstein führte die Tiefbauarbeiten durch und die Firma LadeGrün, die bundesweit die einzige Anbieterin einer durchweg grünen Ladeinfrastruktur für E-Mobilität ist, übernahm die Projektierung, Aufstellung und die Betriebsführung der Ladesäule. Für die ersten 6 Jahre darf die Ladesäule jedoch nur mit 50 kW statt 150 kW pro Ladekabel betrieben werden. Das ist eine Bedingung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, wenn man eine Förderung erhalten möchte.

Die Arnsteiner Bürger-Energie erwartet neben Nutzern aus der Region vor allem auch Reisende, die auf der Autobahn A7 entlangfahren. In der Regel werden E-Ladesäulen an unattraktiven Stellen, z.B. in Industriegebieten oder an Autobahnraststätten aufgebaut. In Arnstein dagegen können die E-Autofahrer die örtliche Gastronomie nutzen oder sich entlang von Schwabbach und Wern die Füße vertreten oder die Stadt erkunden, während ihr Auto aufgeladen wird. So gewinnt das Laden deutlich an Attraktivität und die Pausen können sinnvoll und erholsam genutzt werden.

Bis zum Frühjahr nächsten Jahres will die Arnsteiner Bürger-Energie weitere Ladesäulen in Arnstein errichten. Nach Marktheidenfeld ist Arnstein jetzt die zweite Stadt im Landkreis Main-Spessart, die über eine Schnellladesäule verfügt.

Verfasser: Jürgen Meinhardt